Lexikon: Muscheln

Lexikon: Muscheln - Muscheln in der Ostsee

Muscheln in der Ostsee

Die am häufigsten vorkommenden Muscheln sind Baltische Plattmuscheln, Herzmuscheln, Islandmuscheln, Krause Bohrmuscheln, Miesmuscheln, Sandklaffmuscheln, Schwertmuscheln und weiße Bohrmuscheln.

 

  • Die Baltische Plattmuschel wird auch Rote Bohne genannt. Sie trägt Ihren zweiten Namen, weil die Innenseite der Schale rot oder rosa gefärbt ist. Man findet sie jedoch auch in gelblich oder bläulich gefärbter Schale. Die Baltische Plattmuschel ist eine sehr kleine Muschel. Sie weist gerade mal eine Größe von 3 cm auf. Die Baltische Plattmuschel lebt in einer Tiefe von bis zu 5 cm im Meeresboden.

  • In der Ostsee können Sie sechs verschiedene Arten der Herzmuscheln finden. Die bekannteste ist die Gemeine Herzmuschel, Ceradtoderma edule, welche auch essbar ist. Sie unterscheidet sich von anderen Muscheln durch die kleinen Schuppen auf den Rippen. Die Rippen auf der Herzmuschel sind sehr glatt und haben einen sehr großen Zwischenraum. Ebenso finden Sie ovale und kleine Herzmuscheln, welche sich größtenteils nur in der Größe, der Schalenform und an der Anzahl der Rippen unterscheiden. Eine genaue Unterscheidung der Herzmuscheln ist im Laufe der Jahre immer komplizierter geworden. Das Beste für eine genaue Bestimmung ist, sich einen Experten bei der Bestimmung der Herzmuscheln hinzu zuziehen.

  • Die Islandmuschel ist von den Küsten Nordamerikas bis hin zur Ostsee verbreitet. In den Ländern Island, Kanada und der USA ist die Muschel eine Delikatesse. In Europa allerdings spielt diese Muschel für die Fischereiwirtschaft keine Rolle. Sie wird bis zu 12 cm groß. Forscher haben vor den Küsten Nordamerikas eine Muschel dieser Art gefunden, welche ein Alter von 405 bis 410 Jahren aufwies.

  • Die Krause Bohrmuschel kann eine Länge von bis zu 9 cm erreichen. Man findet sie in flachen Gewässern, welche eine maximale Tiefe von 16 m aufweist. Sie befinden sich in der westlichen Ostsee bis Kiel, in der Nordsee bis hin zum Nordatlantik. Die Muschel hat eine weiße Schale und ist gut erkennbar durch eine deutliche Linie, welche die Muschel etwa mittig teilt. Die Muschel bohrt sich in Ton, Torf, Holz und Kreide.

  • Zu den bekanntesten Muscheln in Deutschland gehört zweifelsohne die Miesmuschel. Die Schale der weltweit verbreiteten Muschel hat eine Länge von 5 cm – 10 cm und weist eine graue bis blau-violette Färbung auf. Durch Filtration nimmt die Miesmuschel Sauerstoff und Nahrung auf. Bei diesem Vorgang filtert eine Miesmuschel durchschnittlich 15 Liter Seewasser täglich. Da vermutet wird, dass alle im Wattenmeer lebenden Miesmuscheln so das gesamte Wasser des Wattenmeers innerhalb weniger Tage komplett durchfiltern, werden sie auch als Klärwerke des Wattenmeers bezeichnet.

  • Die Sandklaffmuschel wird bis zu 15 cm  groß und ist im Wattenmeer eine der verbreitetsten Muschelarten. Sie lebt bis über 30 cm tief eingegraben im Meeresboden. Den Platz im Sand, den sich die Muschellarve im Alter von zwei bis vier Wochen aussucht, verlässt Sie ihren Lebtag nicht mehr. Da sie im Boden lebt, ist die Sandklaffmuschel nicht auf den Schutz ihrer Schalen angewiesen. Diese schließen deshalb auch nicht mehr vollständig sondern „klaffen“ etwas auseinander wenn sich die Muschel in die Schalen zurückzieht, daher leitet sich ihr Name ab.

  • Als Schwertmuschel werden unspezifischer Weise zwei Muschelarten bezeichnet. Zum einen die Amerikanische Scheidenmuschel und zum anderen die Schwertförmige Scheidenmuschel, welche beide zur gleichen Gattung gehören und in der Ostsee vorkommen. Beide besitzen ein sehr langes, schmales Gehäuse.  Beide Muschelarten sind sich sehr ähnlich und unterscheiden sich hauptsächlich durch Ihre Färbung und die Größe des Gehäuses.

  • Die Weiße Bohrmuschel ist von Norwegen bis Westafrika sowie im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer zu finden. In der Ostsee erstreckt sich Ihr Verbreitungsgebiet bis Rügen. In drei bis 27 Metern Wassertiefe bohrt Sie ca. 15 cm tiefe Löcher in verfestigtes Sediment, weiches Gestein oder Torf, in denen Sie anschließend lebt. Eine Besonderheit der in Kolonien lebenden Muschel ist die Paarungszeit. Diese fällt in den September wenn die Wassertemperaturen fallen.

 

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