Schnecken an der Ostsee

Schnecken an der Ostsee - Schneckenarten

Schneckenarten

Die Strandschnecke hat ein 1 bis 2 Zentimeter großes, kräftiges und kegelförmiges Gehäuse. Ihre Färbung ist sehr unterschiedlich. Man findet die Strandschnecke in Buhnen, Molen und in der Nähe von Muschelbänken. Der Lebensraum der Strandschnecke sind der Weich- und der Hartboden, wobei man vermutet,  dass  der Hartboden der bevorzugte Lebensraum ist. Während der Gezeiten sammelt sich die Strandschnecke bei ablaufendem Wasser an sonnengeschützten und feuchten Orten, um sich dort in ihr Gehäuse zurück zu ziehen. Die Strandschnecke ist für Zeiten einer Trockenperiode sehr gut angepasst, da sich ihr Gehäuse verschließen lässt. Ist das Gehäuse in der Trockenzeit verschlossen, kann sie hier etwa vier Wochen ohne Wasserbedeckung leben ohne einen Schaden davon zu tragen. Damit die Schnecke sich fortbewegen kann scheidet sie über ihre Drüsen ein etwa 0,5 – 1 Zentimeter breites Schleimband aus, auf dem sie dann kriecht. Die Strandschnecke ernährt sich unter anderem von Kieselalgen und organischen Partikeln von Sedimenten auf dem Hart- und Weichboden. Aber auch junge Keimlinge von Algen zählen zu ihrer Nahrung. Bei ihrer Fortpflanzung sind die Strandschnecken noch immer an das Meer gebunden. Ihre Eier werden in das Meer gelassen. Sie machen dort ihre Entwicklungsstadien durch bevor sie ans Land gehen.

Die Sternschnecke, auch genannt Weichwarzige Sternschnecke, gehört zur Unterordnung der Schnecken (Nacktkiemer) und ist somit ein Weichtier. Die Weichwarzige Sternschnecke lebt im Mittelmeer, dem Atlantik sowie im Ärmelkanal, in der Nordsee und der westlichen Ostsee. Hier findet man sie auf Algen, Molluskenschalen und Hartböden. Die Sternschnecke hat eine weiße, graue oder dunkelbraune Farbe. Sie besitzt einen plumpen und ovalen Körper mit einziehbaren, lamellierten Kopffühlern. Die Schnecke kann bis zu fünf Zentimeter groß werden. Sie ernährt sich nur von Moostieren.

Die Spindelschnecke wird auch die Gemeine Spindelschnecke genannt. Sie gehört zur Gattung der Kammkiemer. Zu erkennen ist sie an ihrem kräftigen, spindelförmigen Haus, dessen Gewinde wie ein Kanal lang ausgezogen ist. Bisher sind über 500 fossile Arten erforscht und es werden immer wieder neue gefunden. Sie kann bis zu 15 Zentimeter groß werden. Meistens findet man die Spindelschnecke in wärmeren Meeren. In den nördlichen Meeren dient diese Schneckenart als Fischköder.  Auf den Hebriden, einer Insel vor Schottland, wird das Gehäuse der Schnecke waagerecht aufgehangen und als Lampe benutzt.

Die Gemeine Wattschnecke gehört zur Gattung der Vorderkiemer-Meeresschnecke. Ihre Schale weist eine gelb-braune Färbung auf und sie wird gerade einmal fünf Millimeter groß. De Öffnung des Schneckenhauses ist oval und es hat sieben Umgänge. Man kann die Wattschnecke in der Nord- und in der westlichen Ostsee, aber auch an den Küsten vom Mittelmeer und vom Atlantik finden. Sie lebt hier auf dem Sandboden, in seltenen Fällen auch auf Algen. Die Wattschnecke ernährt sich von Blau- und Kieselalgen. Es leben etwa 100.000 Wattschnecken auf einem Quadratmeter Watt. Wattschnecken verhalten sich zu den Gezeiten ganz unterschiedlich. Bei ablaufender Flut lassen sie sich an der Wasseroberfläche treiben und bilden ein Schleimband, mit dem sie ihre Nahrung auffangen. Bei Ebbe lassen sie sich fallen und bleiben danach auf dem Sand liegen bis sie auf dem Trockenen liegen. Danach beginnen sie mit der Nahrungssuche und warten im Sand bis die Flut wieder kommt.

Die Wellhornschnecke ist in Küstengebieten des gesamten Nordatlantiks zu finden. Sie erreicht im ausgewachsenen Zustand eine Größe von 8 bis 12 Zentimetern und ist somit die größte Schneckenart an der Nordsee. Ihren Namen bekam die Schnecke durch ihr Gehäuse, welches leicht gelblich und stark gerieft ist. Die Wellhornschnecke ist in kalten Gewässern mit einem Salzgehalt von 2 bis 3 % und in einer Tiefe von 5 bis 200 Metern zu finden. Sie lebt auf weichen Böden, da sie sich hier sehr schnell fortbewegen kann. Die Wellschnecke ist ein Fleischfresser, sie ernährt sich von Würmern, Muscheln und Krebsen. Die Wellhornschnecke kann bis zu 15 Jahre alt werden. Wenn die Schnecke gestorben ist, dann ist ihr Gehäuse ein optimaler Platz für Einsiedlerkrebse. Und genau aus diesem Grund findet man sehr selten ein solches Schneckenhaus am Strand.

Als Meeresschnecke wird auch der Pelikanfuß bezeichnet. Man findet ihn im nordöstlichen Atlantik von Island bis Marokko, im Mittelmeer, im Kattegat, im Ärmelkanal, der Nordsee und der westlichen Ostsee. Der Pelikanfuß lebt im Schlammboden in einer Tiefe von 10 bis 180 Metern. Er kann eine Größe von bis zu 5 Zentimetern erreichen. Das Gehäuse weist eine hellbraune, rotbraune oder gelbliche Farbe mit bis zu zehn Umgängen mit Rippen auf. Der Pelikanfuß lebt eingegraben im Sandboden wo er auch seine Nahrung aufnimmt. Er ernährt sich von Nahrungspartikeln die durch die Strömung in seinen Kiemen gefiltert werden. Seine Fortbewegung ist etwas untypisch aber sehr markant, zuerst kriecht er ein Stück und danach zieht er sein Gehäuse mit einem Ruck hinterher.

Die Rändel-Käferschnecke ist eine sehr kleine Schnecke, sie wird maximal 2,2 Zentimeter groß. Man findet sie meistens auf Hartböden. Sie hat eine dickere Muschelschale worauf braune, grüne und rote, sehr flache, feingeschuppte Rückenschilder zu finden sind. Ihr Gürtel ist deutlich abgesetzt und weist eine abwechselnd helle und dunkle Pigmentierung auf. Man findet die Rändel-Käferschnecke in der Nord- und Ostsee, im Atlantik und im westlichen Mittelmeer.

Die Fadenschnecke, auch bekannt als Breitwarzige Fadenschnecke gehört zur Unterordnung der Nacktkiemer. Diese Schnecke erreicht im ausgewachsenen Zustand eine Größe von 12 Zentimetern. Ihr Körper ist schlank und mit mehr als 200 kleinen, dunkelbraunen Tentakeln am Rücken besetzt. Nur der mittlere und der vordere Rücken sind frei von diesen Tentakeln. Dieser freie Teil hat eine rotbraune und graue Färbung. Die Fühler am Kopf sind kürzer als die Tentakel am Mund. Man findet diese Schneckenart im Ärmelkanal der Nordsee und in der westlichen Ostsee. Ihr Zuhause haben Sie auf Felsen, Hafenmauern und Algen.

Es gibt viele verschiedene Arten der Grübchenschnecke, die wohl bekannteste ist die Gebänderte Grübchenschnecke. Sie ist gut an ihren namensgebenden roten Spiralbändern auf dem Gehäuse zu erkennen. Ihr gelbes oder rotbraunes Schneckenhaus ist sehr zart, kegelförmig und ein wenig gewölbt, mit etwa fünf Umgängen. Der Nabel des Gehäuses ist jedoch weiß. Im Gegensatz zu anderen Häusern dieser Art, ist die Öffnung ihres Schneckenhauses sehr eng. Finden kann man diese Schneckenart auf flächigen Algen, besonders an geschützt gelegenen Küsten des Atlantiks, der Nordsee und im westlichen Teil der Ostsee.

Die Netzreusenschnecke trägt ihren Namen aufgrund des Aussehens ihres Gehäuses. Das Schneckenhaus hat eine leicht gewölbte bis eiförmige Form, welche etwa 10 Umgänge hat. Die Schnecke erreicht im ausgewachsenen Zustand eine Länge von circa 3 Zentimetern. Die Netzreusenschnecke ist ein Aasfresser, sie frisst aber auch verletzte kleinere Tiere. Diese Schneckenart besitzt einen sehr guten Geruchssinn, mit ihm spürt sie ihre Beute auf. Sehr oft liegt sie eingegraben im Sand, nur ihre Atemröhrchen schauen dann noch hinaus, oder sie sitzt auf ihrer toten Beute. Die Netzreusenschnecke fühlt sich im Salzwasser sehr wohl, je salziger desto besser. Da der Salzgehalt in der Ostsee erst ab einer bestimmten Tiefe sehr hoch ist findet man diese Schnecken erst ab einer Wassertiefe von fünf bis etwa 50 Metern.

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